Jetzt ist der Wolf also auch am Bichlersee angelangt. 2 Schafe hat er gerissen. Wölfe sind wunderschön, klasse Jäger. Wir wollen hier nicht noch nen Beitrag zur Existenzberechtigung des Wolfes in dieser vom Tourismus überfluteten Region erstellen aber wie sollen die Leute, die noch nicht mal unfallfrei ne Kuhweide passieren, bzw. drumherum laufen können, die sich nen Spaß draus machen, Weidetiere zu erschrecken, wie sollen die mit Herdenschutzhunden klarkommen, geschweige denn mit nem Wolf oder nem ganzen Rudel. Da der Wolf klug ist, wird er weiterziehen.
Also go home:
Unser Trail startet auf dem großen Parkplatz oberhalb des Tatzelwurms. Der Trail liegt seit 7 Tagen. In der Zwischenzeit gab es viel Regen, kleinere Murenabgänge und am Trailtag selber: viel Hitze. Beginn der Suche also in den frühen Morgenstunden. Der Start ist ein kleines Plateau umringt von Gebirgswald, Wiesen und vielen Abgangsmöglichkeiten. Nachdem sich der Geruch der zu suchenden Person in der vergangenen Woche gut ausbreiten konnte, war die Abgangsfindung dementsprechend schwierig. Hier sind Topographie, Thermik, Wetter, Verkehr u.v.m. zu berücksichtigen. Zu den Schleuderspuren auf dem Parkplatz erübrigt sich jeder Kommentar aber auch hierdurch wird die Geruchsspur verwirbelt.
Erst mal in aller Ruhe die Lage sondieren, dann alles zusammensuchen und dann geht es mit dem ersten Hund los. 1,5 Stunden später war der Abgang ausgearbeitet. An solch einer Situation arbeitet sich ein einzelner Hund auf. Daher checken wir diese komplexen Lagen immer im Gesamtteam. Jeder beobachtet das trailende Team, anschließend wir das Ergebnis analysiert. Hier braucht man Ruhe und Gelassenheit. Nachdem wir nun wissen wo es langgeht, werden alle Hunde mitgeführt. Das ist zwar im Einsatzfalle häufig nicht nötig aber im Gebirge kann man nicht immer die Autos mitnehmen. Deshalb müssen sich die Hunde daran gewöhnen in großem Abstand zum Trailer mitzugehen.
Und da der Helfer ohne Hund dem Trailer folgt, müssen Hunde und Menschen lernen, mehrere Hunde und auch die der Kollegen unfallfrei nach zu führen. Das geht und macht tatsächlich Spaß und ist eine sehr
realitätsnahe Hundeschule. Dort, wo es für die Trailer gefährlich wird, gilt der Eigenschutz und im Zweifelsfalle ist immer Rückkehr angesagt. Immer.
Und während die einen an der nächsten schwierigen Stelle die Spur ausarbeiten, machen die anderen Pause und beobachten...
Das hier sieht total einfach aus, nicht war? Keine ersichtliche Abgangsmöglichkeit, schmaler Weg. Denkste. Bei 30 Grad zieht die Wärme den Geruch nach oben und die Hunde haben große Probleme in den sonnigen Abschnitten. Da kommt die Nase gaaanz nach oben. Den Umgang mit solchen Situationen lernen wir bei unseren externen Ausbildern (mantrailing-quality) und üben das immer wieder im Training.
Und wenn grad kein Bach in der Nähe ist, tut es auch mal eine Schlammkuhle zur Abkühlung. Natürlich ist da immer unser Buddy ganz vorne mit dabei. Ein Labbi halt.
In der Nähe vom Bichlersee lag dann schließlich unser Opfer mit einer zweiten Person zur Ablenkung in der Sonne. Die Hunde waren trotz der ganzen Anstrengung, der vielen Wanderer, Radfahrer und Badegäste noch hochmotiviert für die Anzeige und dann gabs natürlich vom Opfer die besondere Belohnung.
Und dann gings erst mal zum Baden in den See:
Hier ist übrigens ein Schnupperer zu sehen. Julia mit Rambo waren zum ersten mal dabei. Der junge altdeutsche Rüde (die sind immer so prollig) mußte in unser Rudel integriert werden (Dank an Claudia, unsere geprüfte Hundetrainerin, die hier viel Hilfestellung geben konnte). Julia und Rambo haben ne klasse Leistung hingelegt, denn der Tag war lang und anstrengend. Da die beiden schon etwas Trailerfahrung haben, konnten sie das letzte Stück mit frischem Geruch zum Opfer arbeiten und legten bereits eine prima Differenzierung hin.
...und einige wollten gar nicht mehr raus....
...zuhause ging dann aber man gar nix mehr...
Fazit:
Viel gelernt.
Wieder etwas Kondition getankt.
Teams und Team noch ein Stück mehr zusammengewachsen.
Wolf nicht gesichtet.
Eure Einsatz-Mantrailer
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